Facharzt für Chirurgie, Kinderchirurgie und Unfallchirurgie
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D-Arzt
Erektile Dysfunktion (ED) und Symptome des unteren Harntrakts (LUTS) treten bei Männern im Alter häufig gemeinsam auf. Beide Erkrankungen haben gemeinsame pathogenetische Mechanismen, und epidemiologische Daten belegen einen Zusammenhang zwischen ED und LUTS, der unabhängig vom Alter und anderen Komorbiditäten ist.
Bei älteren Männern mit Symptomen des unteren Harntrakts, die auf eine gutartige Prostataerkrankung zurückzuführen sind, treten häufig Erektions- und Ejakulationsstörungen auf. Dies deutet darauf hin, dass es in bestimmten Fällen einen Zusammenhang zwischen Harnwegsproblemen und Erektionsstörungen geben könnte.
Prostatitis ist eine Entzündung der Vorsteherdrüse und kann manchmal sexuelle Probleme wie geringe Libido und Erektionsstörungen verursachen. Der Ausschluss anderer Erkrankungen ist für die Diagnose einer Prostatitis unerlässlich. Sexuell übertragbare Infektionen (STIs) wie Chlamydien, Tripper, unbehandeltes HIV und virale Hepatitis können Infektionen der Prostata verursachen, die zu Symptomen der ED führen.
Harnwegsinfektionen können durch schädliche Bakterien verursacht werden, die häufig über den Anus derselben Person in die Harnröhre gelangen.
Auch durch sexuellen Kontakt können Harnwegsinfektionen übertragen werden.
In einigen Fällen können Harnwegsinfektionen zu Problemen mit der Erektionsfähigkeit führen, da die durch eine Harnwegsinfektion verursachte Schwellung in und um die Harnröhre zu Erektionsstörungen beitragen kann.
Wiederkehrende Harnwegsinfektionen erfordern eine Untersuchung und Behandlung der Ursache. Ärzte können Bluttests und bildgebende Untersuchungen durchführen, um das zugrunde liegende Problem zu ermitteln. Patienten mit wiederkehrenden Infektionen werden häufig mit einer längerfristigen Antibiotikatherapie behandelt, um weitere Komplikationen zu verhindern.
Obwohl es einen nachgewiesenen Zusammenhang zwischen Symptomen der unteren Harnwege und dem Risiko sexueller Funktionsstörungen bei Männern gibt, ist immer noch unklar, ob Harnwegsinfektionen oder -probleme direkt eine erektile Dysfunktion verursachen. Häufiges Wasserlassen beispielsweise verursacht nicht direkt eine ED, und eine ED verursacht nicht direkt häufiges Wasserlassen. Bestimmte Erkrankungen, die häufiges Wasserlassen verursachen, können jedoch auch zu Problemen bei der sexuellen Leistungsfähigkeit beitragen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es zwar Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen ED und LUTS gibt und dass eine Prostatitis - eine Art von Harnwegsinfektion - sexuelle Probleme wie geringe Libido und Erektionsstörungen verursachen kann, dass aber nicht klar ist, ob Harnwegsinfektionen oder -probleme direkt eine erektile Dysfunktion verursachen. Weitere Forschungen sind erforderlich, um den Zusammenhang zwischen diesen Erkrankungen besser zu verstehen und wirksamere Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln.